April 2018 – Mitteldeutsche Wirtschaft

Gründen, wachsen, sichern: Praxisbeispiele aus der Region.
Club-DJ geht beruflich neue Wege und zieht sein eigenes Start-up auf.
Beruflich neue Wege zu gehen und aus einer Produktidee ein Start-up aufzu­ziehen - wie das funktionieren kann, zeigt die Geschichte von Michael Schunke. Im April letzten Jahres grün­dete der bisher als Künstler und Club-DJ tätige Unternehmer die Willhelm Tech­nologies GmbH in Kabelsketal. Mit sei­nem ,,Willhelm Grill" entwickelte er den ersten App-gesteuerten Holzkohlegrill.

Von Idee überzeugt
,,Die ldee dazu wurde quasi in einer Bier­laune geboren", erzählt Schunke. Zu­sammen mit seinem Freund Mathias Dögel, Geschäftsführer einer IT-Firma, kam man aufs Thema Grillen zu spre­chen. Schnell waren sich beide einig, dass die Otto-Normal-Holzkohlegrills weder optisch noch funktional etwas hermachen. ,,Die Probleme kennt jeder: Erst geht der Grill nicht an, dann ist die Glut so heiß, dass man den Grillrost ständig versetzen muss", sagt der Grün­der, der zuvor rund 14 Jahre lang welt­weit als Künstler und Club-DJ unter­wegs war. "Das motivierte mich dazu, neue Wege zu gehen. lch war von der ldee, einen neuartigen Grill zu bauen, so überzeugt, dass ich daran fest hielt", er­zählt der Betriebswirt. 

Bei der Gründung unterstützt
Beim lnvestforum startup-service der Univations GmbH erhielt Schunke eine Gründerberatung. Mit Mathias Dögel hatte er zudem einen Profi zur Seite. Der IT-Systemkaufmann und erfolgreiche Gründer brachte sein Know-how ein und finanzierte als Gesellschafter den größten Teil der Entwicklungsleistung. Später kam mit Angelo Juric, Geschäftsführer eines lnstituts für berufliche Fortbildung, noch ein weiterer Investor hinzu. In dieser Gesellschafter-Trilogie ging es schnell voran.

Durchdachtes Produkt
Nach durchlaufenem Prototypenstadi­um kommt der "Willhelm Grill" in dieser Saison auf den Markt. Als Premiumpro­dukt wird er in ausgewählten deutschen Grillstores vertrieben. Die Händler konn­te er mit seinem Produkt überzeugen. Die innovative ldee: Über das Smart­phone hat man jederzeit Kontrolle über Grill und Grillgut. Der Clou liegt in der App-gesteuerten Temperaturregelung. Um stets die optimale Hitze zu nutzen, kann die Glutwanne motorisch und stu­fenlos zum Grillgut nach oben oder nach unten gefahren werden. Ein Ge­bläse unterstützt zudem wahlweise den Prozess des Anheizens und des späteren Kühlen des Grillgutes.
"So einzigartig das Produkt nun auf dem Markt ist: Wir wollen keineswegs bei diesem Grill stehen bleiben, sondern weitere Produkte zum übergeordneten Thema Smart Home entwickeln", be­tont Michael Schunke. Denn die digitale Vernetzung hält in allen Lebensbereichen Einzug. 

 

Von Michael Deutsch